Abschied und Ankunft in Deutschland

Zurück in Deutschland!

Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Morgens um 7.00 sind wir mit dem Jeep los und waren nach 20 Minuten an der Zahnklinik. Spätnachmittags ging es dann zurück: und da haben wir für denselben Weg meist an die 2 Stunden gebraucht 😉

Der Abschied fiel mir schwer. Einerseits freute ich mich wieder auf zuhause. Sehr sogar. Andererseits hätte ich mir auch vorstellen können, dort noch länger zu bleiben. Ich bekam vom Team eine Karte auf die jeder ein paar persönliche Worte geschrieben hatte. Danach wurde noch gesungen und gebetet. Und dann begann das große Abschiedsknuddeln. Als Grace mich im Arm hatte, versuchte ich noch meine Tränchen wegzuzwinkern. Als wir uns dann aber ansahen, flossen auf beiden Seiten Tränen. Und auch bei den anderen. Als „mein Zahnarzt“ mich dann drückte und sich bedankte, wars vorbei 😉 Ich habe noch nie so viel Herzlichkeit innerhalb von drei Wochen erlebt. Jeder hat jeden respektiert- alle wollten das gleiche. Alle wollten helfen und haben gemeinsam dafür gekämpft und ihr Bestes gegeben – und das hat total zusammengeschweisst.  Und da sind vielleicht fehlende Vokabeln zwischendurch wurscht – da wird dann höchstens drüber geschmunzelt.

Es war für mich eine gute Zeit, die ich auf gar keinen Fall missen möchte. Ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, diese Reise machen zu dürfen und diese Erfahrungen sammeln zu können.
Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass ich bis jetzt nicht wirklich Zeit hatte, all das erlebte irgendwie zu verarbeiten. Die Gedanken an die Menschen, die extrem lange Wege und stundenlange Wartezeiten lächelnd und sehr, sehr dankbar in Kauf nehmen, um überhaupt irgendwie medizinische Hilfe zu bekommen, lassen mich im Jetzt und Hier all diese Dinge wieder schätzen.
Und ich muss zugeben: Ja ich ärgere mich dann auch über manche Menschen hier. Die Mädels aus der Praxis hier erzählten, dass ein Mann letzte Woche nach 15 Minuten Wartezeit gegangen ist, weil es ihm zu lange dauerte. 15 Minuten – und wahrscheinlich mit dem Auto bis zur Tür vorgefahren.
Innerlich macht mich das irgendwie traurig. Hier in Deutschland haben wir alle Mittel, alle Fachkompetenzen, die Geräte und Materialien und eben auch die finanziellen Möglichkeiten. Für uns ist medizinische Hilfe selbstverständlich. Aber das ist leider nicht überall so. Und das müssen wir lernen, wieder wert zu schätzen. Und dankbar zu sein.

Am Samstag habe ich bis auf Koffer packen nichts mehr gemacht.
„Mein Zahnarzt“, seine Frau und ich haben abends noch zusammengesessen und gegessen und gequatscht. Er hat mir noch mehrmals gesagt, dass wir gut zusammengearbeitet hätten und dass er zuhause nicht so eine gute Assistenz hätte. Darüber habe ich mich dann schon etwas gefreut. Kurz nachdem ich zuhause war, hatte ich von ihm auch die erste Email im Postfach 😉
Danach gings mit dem Jeep zum Flughafen in Conakry. Der Flug war verspätet und ich wusste zu dem Zeitpunkt dann schon, dass ich meinen Flieger in Paris nicht bekommen werde bzw. dass es dort eine ganz, ganz knappe Kiste wird. Als ich bei der Landung in Paris auf die Uhr schaute, wusste ich, es ist zu spät und hab mich dann auch nicht mehr beeilt, weils eh nichts gebracht hätte. Meine Handyapp meldete mir, dass mein Flug auf 14 Uhr irgendwas umgebucht wurde. Das wären über 7 Stunden Wartezeit gewesen. Joar… dann bin ich mal zum Schalter und habe lieb gefragt, ob vielleicht ein Flug eher möglich wäre, wenn ich noch einen Termin hätte 😉 Und klar: Franzosen… ich sprech ihn auf Englisch an – und er antwortet auf Französisch 😉 Nachdem er dann hin- und hertelefoniert hatte, meinte er dann, dass er mir um 10.05 Uhr noch einen Flug anbieten könnte. Den nahm ich dann und bekam sogar noch einen Gutschein für ein Frühstück am Flughafen.
Tja- was ich zu dem Zeitpunkt aber nicht wusste: Christian stand in Düsseldorf und wollte mich abholen – als Überraschung. Er ist extra um 4 aufgestanden usw 😉 So ganz begeistert klang er nicht, als ich schrieb, dass ich erst mittags mit dem Zug in Düsseldorf wegkommen werde. Nach der Landung in Düsseldorf als ich auf dem Weg zum Bahnhof war, wusste ich dann warum : Da stand er nämlich plötzlich dort. 🙂

Auf der Rückfahrt meinte er nebenher „Ach übrigens- ich glaube du darfst am Montag neue Blumen im Blumenladen kaufen“. Ehm okay. 😀 Die haben es also nicht überlebt. Nachdem ich dann die Osterdeko weggeräumt hatte, bin ich also los, Blumen kaufen gefahren ;-))

Heute am Dienstag war dann mein erster Tag in der Praxis hier. Und die Mädels hatten Luftballons und eine Girlande aufgehängt sowie Schoko hingelegt. Also auch hier alles wieder supi- und ich hab mich mega darüber gefreut – auch wenns nicht nötig gewesen wäre 🙂 Aber das wisst ihr ja 🙂

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